Aktivitäten

JEF-Hamburg feierte mit bei der „3. Nacht der Jugend“

13. November 2011. Während am 11. November andernorts die Karnevalszeit eingeläutet wird, ging es im Hamburger Rathaus an diesem geschichtsträchtigen Tag etwas nachdenklicher zu: Bei der „3.Nacht der Jugend“ kamen Jugendliche zusammen, um gemeinsam an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu erinnern. Die stets sehr gut besuchte Veranstaltung der Hamburgischen Bürgerschaft, bei der auch die JEF Hamburg präsent war, richtet sich an junge Leute zwischen 16 und 21 Jahren, die sich über ein stilles Gedenken hinaus aktiv mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen. Im Rathaus ging es deshalb alles andere als ruhig zu: In der Eingangshalle unterhielten Live-Bands mit bestem Polit-Pop-Rock, im großen Festsaal fanden Tanz- und Theateraufführungen statt. Dabei blieb immer genug Raum für leise Zwischentöne. In den Zeitzeugen-Veranstaltungen berichteten Überlebende des NS-Terrors von ihren Erfahrungen und stellten sich den Fragen ihrer geschichtsinteressierten Zuhörer. Szenische Lesungen und Kurzfilme rundeten das Programm ab.

Neben dem vierstündigen Programm bot sich den Besuchern ein Einblick in die vielfältige Verbandslandschaft Hamburgs. An zahlreichen Infoständen präsentierten sich Projekte, Bildungs- und Jugendorganisationen, die für ein gewaltfreies und demokratisches Miteinander einstehen. Auch am Infostand der JEF Hamburg ging es um gesellschaftliche Grundwerte wie Demokratie, Toleranz und Solidarität, natürlich im europäischen Kontext, der vielen Besuchern immer noch Rätsel aufgibt. Das zeigte sich bei unserem Europa-Quiz, das wir mit Hilfe des JEF-Glücksrads veranstalteten: Bis zu drei Mal konnten Besucher an dem Glücksrad drehen und Fragen rund um die Europäische Union beantworten – von der aktuellen Anzahl der EU-Mitgliedsstaaten über Fragen zum Lissabon-Vertrag bis hin zum europafreundlichsten Land (Rumänien!). Mit viel Hilfe und guten Tipps gelang es den meisten Jugendlichen, sich ein Buch oder ein T-Shirt als Gewinn zu sichern. Uns haben die Gespräche mit den Besuchern und ihre kritischen Nachfragen zur aktuellen EU-Politik großen Spaß gemacht – eine Fortsetzung folgt bei der nächsten „Nacht der Jugend“!

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Europa, darf’s noch etwas mehr sein!? – JEF-Seminar vom 18.-20. November in Berlin

26. Oktober 2011. Vom 18. bis 20. November 2011 findet in Berlin die JEF-Akademie „verband:stoff“ zur Vertiefung der Europäischen Union statt. Unter dem Titel „Europa, darf’s noch etwas mehr sein!?“ wollen wir zusammen darüber diskutieren, wie wir Europa weiter entwickeln wollen und Moderationstechniken lernen. Mit Experten aus wissenschaftlicher Forschung und Politikberatung werden wir nach besseren Institutionen und Regeln für die EU-Außenpolitik, EU-Politik für Wirtschaft und Finanzen und für Wahlen und Parlament der EU suchen.

verband:stoff richtet sich an aktive Jugendliche, die sich für Europa einsetzen möchten und selbst etwas auf die Beine stellen wollen. Wir wollen einerseits vertiefte Kenntnisse europäischer Politik vermitteln und  andererseits zur Mitwirkung an der Gestaltung Europas motivieren. Daher habt ihr bei verband:stoff nicht nur die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten und interessanten Referenten über spannende europäische Themen zu diskutieren, sondern ihr bekommt auch Kompetenzen vermittelt, die euch bei eurem Engagement unterstützen und euch helfen, eigene Projekte zu entwickeln.

Die Teilnahmegebühr beträgt 40,00 €. Darin inbegriffen sind das Seminar selbst sowie Unterkunft und Verpflegung. Fahrtkosten werden zu 80% erstattet (maximal 75€). Für Teilnehmer, die weder Unterkunft noch Fahrtkostenerstattung in Anspruch nehmen, beträgt die Teilnahmegebühr 30,00 €. Anmeldeschluss ist der 1. November 2011.

Alle Infos und Anmeldung unter www.jef.de/akademie.

SandraEuropa, darf’s noch etwas mehr sein!? – JEF-Seminar vom 18.-20. November in Berlin
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Europäische Jugend protestiert gegen Kontrollen an dänischer Grenze

Gruppenbild der demonstrierenden JEF'er in Krusau.

20. Juni 2011. Am 17. Juni ließ Europas Jugend die dänische Regierung deutlich wissen, was sie von ihrer Absicht hält, demnächst wieder permanente Grenzkontrollen einzuführen: Nichts. Unter dem Motto „Zukunft ohne Grenzen“ hatte die JEF zu einer Demonstration am deutsch-dänischen Grenzübergang Kruså nahe Flensburg aufgerufen, um sich für den Erhalt der Reisefreiheit in Europa stark zu machen. Weitere Aktionen fanden in Schengen in Luxemburg sowie in Kehl an der deutsch-französischen Grenze bei Straßburg statt.

Von Hamburg aus starten knapp 20 Teilnehmer Richtung Dänemark, darunter Mitglieder der JEF- Hamburg und -Bremen sowie Vertreter der Jugendorganisationen der Parteien. In Kruså erwartete die Delegation dann eine bunt zusammengewürfelte deutsch-dänische Truppe: Mitglieder der schleswig-holsteinischen und Berliner Jugendverbände hatten sich bereits neben einer Gruppe der JEF-Dänemark postiert, schwenkten Fahnen und boten den zahlreichen Pressevertretern geradezu ein Musterbeispiel an europäischem Gemeinschaftsgeist. Insgesamt waren rund 170 Teilnehmer vor Ort, umringt von einigen Schaulustigen, die die Aktion aufmerksam verfolgten.

Hauke Petersen (Landesvorsitzender JEF-SH) zersägt den Grenzpfahl

Den Auftakt machten die Sprecher der dänischen Verbände, die ihre Regierung für ihre populistische Abwehrpolitik scharf kritisierten und ein Ende der Kleinstaaterei in Europa forderten. Nachdem auch die deutschen Redner zu Wort gekommen waren, schritten die Initiatoren zum Höhepunkt der Aktion, der symbolischen Zersägung eines Grenzpfahls, vor den Foto- und Filmkameras der zahlreich vertretenen Presse. Online-Berichte veröffentlichten später u.a. die WELT, das Hamburger Abendblatt und die Schleswig-Holsteinische Zeitung.

Nach etwa einer Stunde löste sich die Demonstration langsam auf und die Teilnehmer gingen zu einer anderen Form der Völkerverständigung über: Einträchtig steuerten Dänen und Deutsche den nah gelegenen Hot-Dog-Imbiss an, um sich vor der Heimreise mit lokalen Spezialitäten zu stärken. Gegen Abend verabschiedeten sich die Hamburger von ihren Mitstreitern aus Kopenhagen und überquerten die – hoffentlich noch lange offene – Grenze zu Deutschland. Fazit: Mit der Aktion haben Europas Jugendverbände ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt, gegen die Rückkehr der Schlagbäume in Europa, für eine „Zukunft ohne Grenzen“!

 

Klicke auf ein beliebiges Bild und schaue dir die Bilder in einer Slideshow an.

 

 

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Gut geschnackt: Spannende Diskussion mit Birgit Schnieber-Jastram

18. Juni 2011. Beim letzten Themenschnack am 16. Juni waren die Mitglieder der JEF-Hamburg in bester Gesellschaft: Die Hamburger Europaabgeordnete Birgit Schnieber-Jastram (CDU) beteiligte sich als Gastreferentin und gab einen spannenden Einblick in ihre parlamentarische Tätigkeit. Schnieber-Jastram, ehemals Sozialsenatorin und zweite Hamburger Bürgermeisterin, gehört dem Europaparlament seit 2009 an. In der Fraktion der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) ist die erfahrene Politikerin für Entwicklungspolitik zuständig und begleitet zudem die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Die JEF-Mitglieder nutzten deshalb die Gelegenheit und befragten Schnieber-Jastram zunächst zum Stand der europäischen Entwicklungshilfe. Die Expertin durchleuchtete die entwicklungspolitische Strategie der EU äußerst kritisch: „Indem wir zum Beispiel die Fischgründe vor Afrika leerfischen und die Märkte dort mit billigem Milchpulver überschwemmen, konterkarieren wir unsere eigenen Bemühungen um den wirtschaftlichen Fortschritt der Entwicklungsländer“, so Schnieber-Jastram. „Wir machen die Märkte kaputt und bezahlen unsere falsche Politik mit Entwicklungshilfe!“

Auch beim Thema Türkei-Beitritt bezog Schnieber-Jastram klar Stellung: „Ich sehe den Beitritt der Türkei als große Chance für die EU. Es wäre gut uns für uns, ein so dynamisches Land wie die Türkei in die EU zu holen.“ Diese Einschätzung teilten nicht alle Anwesenden, Bedenken wurden laut, ob die Türkei vor dem Hintergrund diverser Menschenrechtsverletzungen überhaupt beitrittsfähig sei. Schnieber-Jastram hielt dagegen, dass die Türkei in den letzten Jahren bereits eine beachtliche Entwicklung durchlaufen habe und der Beitritt außerdem nicht unmittelbar vor der Tür stünde, so dass der Türkei ausreichend Zeit für rechtsstaatliche Reformen bleibe. Nach den konkreten Vorteilen eines Beitritts gefragt, erläuterte die Abgeordnete ausführlich die geostrategische und wirtschaftliche Bedeutung der Türkei für Europa. Als Sicherheitsschild, Drehscheibe für die Energieversorgung und starker Wirtschaftspartner sei das Land für die EU unverzichtbar. Das wisse die Türkei übrigens auch selbst, weshalb niemand dafür die Hand ins Feuer legen könne, dass die stolze Wirtschaftsmacht den zermürbenden Verhandlungen irgendwann von sich aus ein Ende setze. „Das wäre für die Türkei ebenso traurig wie für die Europäische Union“, fasste Schnieber-Jastram zusammen.

Neben ihren beiden Arbeitsschwerpunkten brachte die Europaabgeordnete auch die Energiepolitik der EU zur Sprache, streifte aktuelle Themen wie die Eurokrise und diskutierte über die Auswirkungen der EHEC-Epidemie. Nach einer Stunde politischer Problemwälzung fand der „Schnack“ mit dem Austausch launiger Reiseanekdoten ein würdiges Ende. Eine Fortsetzung folgt hoffentlich bald – da waren sich alle Teilnehmer einig.

SandraGut geschnackt: Spannende Diskussion mit Birgit Schnieber-Jastram
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Vom Großstadttrubel aufs Land, zum Glück! – Die Europa-Akademie 2011

18. Mai 2011. Es schien eine Reise vom Großstadtdschungel aufs Land, ans Meer, ins Nichts zu werden. Eine Reise auf ein Gut mit extrem langem Anfahrtsweg. Und in der Tat antwortete unser Hausmanager entgeistert und immer wieder kopfschüttelnd auf die Frage, ob man hier in der Umgebung in ein nettes Dörfchen fahren könnte, um in den 1. Mai zu feiern, in etwa mit: „Ne …, ne …, hier gibt es nichts.“ Und in der Tat, viel gibt es nicht und der nächste Ort Heiligenhafen wäre auch eher etwas für unsere Großmütter und –väter gewesen. Doch überraschenderweise gestalteten sich diese Umstände viel mehr zum Vorteil!

Denn dass die Europa-Akademie 2011 auf Gut Siggen stattfindet, das der Alfred-Toepfer-Stiftung gehört und von dieser auch mit einem hochmodernen Seminarhaus ausgestattet worden ist, machte diese zwei langen Wochenenden zu einem Erlebnis, das sich von Vergleichbaren absolut abhebt. Auf Einladung der Europa-Union Hamburg, der Europa-Union Deutschland, des Info-Points Europa und der Alfred-Toepfer-Stiftung fand sich somit eine bunte Truppe aus Mitgliedern der jugendpolitischen Vereins- und Parteienlandschaft, wie beispielsweise auch zwei JEF-Mitgliedern sowie Berufstätigen aus der Hauptstadt zwei mal vier Tage zusammen. So waren alle gleichsam fasziniert von einem Ort, an dem exzellente Referenten, spannende Kamingäste und inhaltliche Relevanz auf vorzüglichste Verpflegung in fast fürstlicher, aber lockerer Atmosphäre abwechselnd mit einem inspirierend ungleichen First-Class-Seminarhaus trafen.

HaupthausNeben den Gästen war die Gruppe von Achim Moeller und Gwendolin Jungblut von der Wahl“sieg“- und Führungskräfteberatung „The Leadership“ begleitet worden. Damit war eine angenehme und abwechslungsreiche Mischung aus europapolitischen Bildungsvorträgen und Erfahrungsberichten von Akteuren aus Brüssel gegeben, wie auch die begleitende Anleitung zur Umsetzung des bekommenen Inputs. Denn neben strategischen Persönlichkeitscoachings stand auch die Entwicklung des eigenen Verbandes im Fokus. Es gab Antworten auf die Frage, „Wohin will ich?“ oder „Wie erreiche ich mit meinem Verband die gesetzten Ziele?“ bzw. „Was sind diese Ziele überhaupt?“.

Nicht zuletzt die kleine Gruppe erlaubte ein hohes Maß an Effizienz, was die Vermittlung und mögliche Anwendbarkeit des übermittelten Wissens betraf. So war einerseits eine gemeinsame Identifizierung durch Ort und Gruppengröße gegeben. Die andererseits trotzdem sehr heterogene Gruppe führte dazu, dass die erlebte Perspektivenvielfalt durch berufliche Hintergründe und Alter für alle eine Horizonterweiterung bedeutete.

Kurz:  Nach eigener Aussage kennen die Referenten kein schöneres Seminarambiente, dem Koch erbat die Gruppe Applaus schenken zu dürfen und nach acht Tagen Akademie fuhr man mit Wehmut, aber einem Kopf voll mit neuen Ideen und noch mehr Umsetzungswillen nach Hause und zurück in seinen Verband.

JulienVom Großstadttrubel aufs Land, zum Glück! – Die Europa-Akademie 2011
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