11. Dezember 2012. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU für ihre Verdienste zur Sicherung des Friedens, zur Aussöhnung der europäischen Völker und zur Verbreitung und Durchsetzung der Menschenrechte innerhalb Europas ist zweifelsohne mehr als gerechtfertigt. „Wir Europäer sind in den letzten 60 Jahren Zeugen eines welthistorisch einmaligen Prozesses geworden, der nun mit diesem Preis seine höchste Auszeichnung erhält“, so der Vorsitzende der JEF Deutschland, Daniel Matteo.Der Preis zum jetzigen Zeitpunkt inmitten der krisenhaften Ereignisse um die gemeinsame Währung ruft auch in Erinnerung, dass wir uns derzeit in einer Phaseder europäischen Integration befinden, in der es darum gehen muss, die politische Integrationen mutig, entschieden und qualitativ in Richtung eines europäischen Bundesstaats weiterzuführen – oder mit dem Scheitern des Euro erstmals die reale Gefahr einer Desintegration der Union zu riskieren.„Die Entgegennahme des Preises durch nur einen Vertreter der Union – entweder durch den Kommissions- oder den Parlamentspräsidenten – wäre ein mutiges Zeichen gewesen, das heute leider verpasst wurde“, zeigt sich Daniel Matteo überzeugt.
Die Proteste rund um die Verleihung des Preises in Oslo zeigen außerdem, dass dieser Preis insbesondere für die Außenbeziehungen der EU die Verpflichtung darstellt, stärker als bisher an und jenseits ihrer Grenzen zu Friedenssicherung, Aussöhnung und der Wahrung der Menschenrechte beizutragen.
Als Stichworte für in diesem Sinne kritikwürdige Politiken seien an dieser Stelle unter anderem die Situation an den EU-Außengrenzen, die Waffenexporte der Mitgliedsstaaten in alle Welt und die schädliche Wirkung der Exporte von subventionierten Agrargütern v.a. auf die Agrarmärkte in afrikanischen Ländern genannt.
Trotz oder gerade wegen der z.T. berechtigten Kritik an der EU: Für die JEF ist der heutige Tag – wie es die Präsidentin der JEF Europa, Pauline Gessant, formuliert hat – „ein großer Ansporn, die leidenschaftliche Arbeit für die europäische Idee fortzusetzen.“
Quelle: JEF Deutschland e.V.